Schadensbild

Die St. Jakobus Kirche Uehlfeld ist in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege als Einzeldenkmal eingetragen. Der Kirchturm der Kirche mit der auffälligen Zwiebelhaube stammt aus dem 14. / 15. Jahrhundert.

Obwohl in den letzten Jahrzehnten immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt worden sind, sind die aktuell vorliegenden Schäden doch als erheblich einzustufen.

Auszug aus dem Gutachten:

Fassade Kirchturm
– Verfugungen des Sandsteinmauerwerks mit Zementmörtel, der zu Abplatzungen im Randbereich der Fugen und zur Hinterwanderung der Fugenflanken mit Feuchtigkeit führt; diese sind am Kirchturm großflächig vorhanden.

Schadensbilder Kirchturm
Die am Kirchturm festgestellten Schadenbilder betreffen die Sandsteinfassade, die Dachdeckung des Kirchturms, die an den Öffnungen der Glockenstube und der Laterne vorhandenen Lamellenverkleidungen, die Turmuhr mit Zifferblatt und Zeigern und die Verschalungen der Traufe (Traufkasten) und Mauerlatte.

Schadensbild Schieferdeckung der Turmhaube
– flächige Abschieferungen an der Oberfläche der Schieferplatten, d.h. zunehmender Substanzverlust der Plattenstärke
– Verlust einzelner Schieferplatten auf der Gesamtfläche der Dachdeckung
– Ablösung einzelner Schieferplatten auf der Gesamtfläche der Dachdeckung
– Ausführung der Grate z.T. mit Bleiblechen unterlegt
– fehlende Traufverblechungen an der Traufe oberhalb der Laterne
– Spannweiten der Schalung im Bereich der Turmzwiebel für die Schalung im Hinblick auf die erforderliche Stärke der Schalung überschritten, vorhandene Stärke der Schalung 24mm
– Blitzschutzleitungen haben sich aus der Verankerung gelöst bzw. Halterungen haben sich vom Untergrund gelöst
– Deckung undicht, Spuren eingedrungenen Wassers auf der Dachschalung im Turm

Die Sanierung der Dachdeckung ist nur durch einen vollständigen Rückbau der Dachdeckung, Unterdeckung und der Dachschalung möglich. Schäden an der Tragkonstruktion der Turmhaube gem. dem Gutachten sind in diesem Zuge zu beseitigen. Die Dachschalung, Unterdeckung und Dachdeckung sind fachgerecht erneuern. Die Blitzschutzanlage ist fachgerecht herzustellen. Im Zuge der Planung der Maßnahme ist auf die derzeitig vorhandenen Storchennester einzugehen, da die Nester auf der Schieferdeckung zu Schäden an der Deckung und der Dachkonstruktion durch eine Durchfeuchtung führen. Abstimmungen mit der Unteren Naturschutzbehörde sind erforderlich. Bei einer Wiederansiedlung der Nester sind konstruktive Vorkehrungen zu treffen, z.B. Verblechungen im Bereich der Nester.

Einige Detailbilder (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken):

Schadensbild Schallläden
Die Wandöffnungen der Glockenstube und der Laterne der Turmkuppel sind mit Holzlamellen als Schallläden / Witterungsschutz und dahinder liegend mit Schutznetzen / Drahtgittern verkleidet. Die Konstruktion besteht jeweils aus senkrechten Rahmen in die schräg Nuten für die Lamellen eingefräst wurden.

Folgende Schäden sind an den Lamellen der Laterne der Turmkuppel festzustellen:
– die Lamellen sind vollständig verwittert und im Anschlussbereich an die Zahnleisten z.T. morsch und herausgebrochen. Die Schallläden aus Holz, insbesondere an der Laterne der Turmkuppel sind massiv durch Bewitterung geschädigt und vollständig zu erneuern.

Folgende Schäden sind an den Lamellen der Glockenstube festzustellen:
– Lamellen fehlen, die Lamellen der Schallläden sind je nach Himmelsrichtung und Wetterseite unterschiedlich stark angegriffen und sind stark sanierungsbedürftig bzw. auszutauschen

Schadensbild Turmuhr mit Zifferblatt und Zeiger
– Abwitterung der farbigen Fassung
– Verfugung der Sandsteinfassade teilweise ausgebrochen oder lose
– Ausbrüche am Relief des Zifferblatts (Zahlen und Gliederung)
– Kleiner Zeiger der Turmuhr derNordfassade abgebrochen